Stereo Kompaktanlage
Alles in einem Gerät - die klassische Stereoanlage
Die Kompaktanlage zum Abspielen von Musik wird schon recht lange hergestellt. Die gute alte Musiktruhe der 50er-Jahre mit Röhren-Einbauradio, integriertem Plattenspieler und Tonbandgerät könnte man bereits dazu zählen. Mit Aufkommen der Transistoren, die die Röhrentechnik bereits in den 60er Jahren ablösten, wurden die Musikabspielgeräte immer kleiner, das Tonbandgerät wurde beispielsweise durch den Cassetten-Recorder ersetzt. Die Kompaktanlage jener Zeit enthielt einen Tuner (das Radio-Empfangsteil) mit Verstärker, Cassettenrecorder und oben einen Plattenspieler, zunächst noch mit einem Kristallsystem auf Basis eines Piezo-Kristalls. Später wurde der Tonabnehmer dann durch ein Magnetsystem ersetzt, das einen deutlich besseren Frequenzgang bereit stellte.
In den 70er Jahren spielte eben genau dieses Frequenzspektrum im Sinne eines Qualitätskriteriums eine immer wichtigere Rolle. Spätestens jetzt war der Begriff "hifi Kompaktanlage" in aller Munde. Hinter dem Kürzel HiFi verbirgt sich das englische "High Fidelity", das übersetzt in etwa "hohe (Klang-)Treue" bedeutet und schnell zu einem neuen Qualitätsstandard in der Tontechnik wurde. Die Richtlinien dazu wurden bereits in den 1960er Jahren im Rahmen der DIN-45500 festgelegt. 1996 wurde diese DIN durch die Europäische Norm EN-61305 ersetzt. Diese beschreibt z. B. die zugelassenen Verfahren zur Messung des Frequenzspektrums und weist auch bestimmte Leistungskennwerte aus.
Frequenzgang
Unser Ohr ist naturgegeben in der Lage, Schallwellen im Frequenzbereich zwischen ca. 16 Hz und 20 kHz zu hören, wobei diese Fähigkeit aber individuell sehr unterschiedlich ist. Ältere Menschen beispielsweise verlieren oftmals die Fähigkeit, hochfrequente Töne zu hören. Dennoch lässt sich feststellen, dass unser Hörvermögen im Bereich zwischen 2 - 5 kHz besonders gut ausgeprägt ist, in diesem Bereich können wir Frequenzunterschiede in Tönen besonders deutlich wahrnehmen. Aus diesem Grunde schrieb z. B. die DIN-45500 für HiFi-Heimstudiogeräte der Magnetton-Technik im Bereich von 250 Hz bis 6.3 kHz einen linearen Frequenzgang bei einer erlaubten Toleranz von bis zu 5 dB vor. Nach DIN-45511 galten für (professionelle) Studiogeräte etwas strengere Regeln - im Bereich von 80 Hz bis 8 kHz musste die Toleranz unterhalb von 3 dB bleiben.
Moderne hifi Kompaktanlage
Der Tuner und Receiver (Verstärker) sind auch heute noch wichtige Bestandteile einer modernen hifi Kompaktanlage. Anstelle des alten Cassettenrecorders als Speichermedium und des Plattenspielers als Abspielgerät sind heute DVD Player bzw. auch DVD Brenner verbaut und/oder Speichermedien für mp3-Dateien bzw. andere Musikformate. Was sich aus physikalischen Gründen nicht verändert hat, das sind die externen Lautsprechereinheiten, die für einen guten Raumklang entsprechend weit verteilt im Raum aufgestellt werden, wobei aber eine digitale, kabellose Datenübertragung auch eine enorme Verbesserung in praktischer Hinsicht darstellt.